Bildet Berlin! ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder und Unterstützer:innen es leid sind, tatenlos zuzusehen wie sich die Qualität der schulischen Bildung in Berlin durch eine mangelhafte Ausstattung der Schulen verschlechtert. Gute Schulbildung ist der Schlüssel für Integration und Arbeit.
Von 2015 bis April 2021 waren wir vom zuständigen Finanzamt als ein gemeinnütziger Verein anerkannt. Mit einer Satzungsänderung hat der Verein im April 2021 die Eigenschaft einer politischen Partei übernommen, weshalb wir die Gemeinnützigkeit aufgeben mussten.
 

Diese Webseite dokumentiert die Tätigkeit von Bildet Berlin! in den Jahren 2012 bis 2020. Aktuelle Informationen finden Sie unter http://bildet-berlin.de .

 

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Das Schreckgespenst Lehrermangel ist zurück: Berlin-Brandenburg sucht 3000 Lehrkräfte

Senatorin Scheeres setzt dabei auch auf Einstellungen aus anderen Bundesländern

Berlin sucht für das kommende Schuljahr nach aktuellen Berechnungen 2000 Lehrkräfte. Brandenburgs neuer Ministerpräsident Brandenburgs, Dietmar Woidke, will 1000 Lehrkräfte einstellen. Damit benötigt die Region Berlin-Brandenburg insgesamt 3000 neue Lehrer/innen. Während Brandenburg verbeamtet, bietet der Berliner Senat eine tarifrechtlich nicht gesicherte und ungerechte Bezahlung sowie eine versteckte Arbeitszeiterhöhung.

Um den Einstellungsbedarf in der Hauptstadt zu decken geht die Berliner Bildungssenatorin Scheeres nun in die Offensive und setzt auch auf die Einstellung aus anderen Bundesländern: „Auch aus dem restlichen Bundesgebiet können sich die Jung-Lehrerinnen und -Lehrer auf die Stellen in Berlin bewerben.“ Diese Haltung ist mehr als fragwürdig. Denn eigentlich sollte die sogenannte „Drehtürverbeamtung“ beendet werden. Oder war es nie die Absicht der Senatorin, die Einstellung von Beamten aus anderen Bundesländern gänzlich zu verhindern?
Bildet Berlin! fordert daher ausdrücklich: Einstellungen dürfen nur im Angestelltenverhältnis erfolgen!

Wie dramatisch der Lehrermangel in Berlin ist, zeigt eine weitere Ankündigung des Senats: Um in den Mangelfächern mehr Bewerber zu finden, wird Referendaren eine Übernahme garantiert. Von diesem Angebot können 285 Referendare profitieren, wenn sie beim zweiten Staatsexamen mindestens die Note Befriedigend erreicht haben. Zudem kann die Wunschschule angegeben werden. Das Schreckgespenst „Lehrermangel“ ist zurück!
Obwohl die Senatorin alles daran setzt, alles daran setzen muss, den Einstellungsbedarf zu decken, besitzen die Ankündigungen erneut Schnellschusscharakter. Denn der anstehende Lehremangel ist zurückzuführen auf eine jahrelang verfehlte Schulpolitik. Und der Senat ist nicht bereit, die Ursachen zu beheben.
Denn die Forderungen der bereits angestellten Lehrer/innen spielen nach wie vor keine Rolle! Im Gegenteil: Die Senatorin hat sich bisher noch nicht einmal solidarisch mit „ihren“ Angestellten gezeigt; sie versteckt sich hinter dem Finanzsenator, der wiederum die Verantwortung an die TdL abschiebt. Neben Versprechungen und einer Arbeitszeiterhöhung im Kleide einer „Attraktivitäts¬steigerung“ wird nichts unternommen, um den Angestellten endlich eine tarifrechtlich gesicherte gerechte Bezahlung zuzugestehen. Dieser Mangel an Wertschätzung vergiftet die Stimmung in den Berliner Lehrerzimmern und gefährdet den Schulfrieden in Berlin.

In der nächsten Woche findet daher der nächste befristete Streik statt. Und die Proteste werden nicht enden, denn mit der bestehenden Situation sind nicht nur die Lehrkräfte unzufrieden, sondern zunehmend auch Schüler/innen und Eltern. Wenn der Senat es ernst meint mit der Deckung des Unterrichtsbedarfes und der Nichtverbeamtung, braucht Berlin eine tarifvertraglich gesicherte gerechte Bezahlung für Angestellte! Nur auf diese Weise wird Berlin auch attraktiv für junge Lehrkräfte. Die Qualität schulischer Bildung in Berlin steht und fällt mit den Angestellten. Sie sind die Zukunft in den Lehrerzimmern dieser Stadt!


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erstellt am 16.10.2013, letzte Aktualisierung am 17.10.2013
 
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