Bildet Berlin! ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder und Unterstützer:innen es leid sind, tatenlos zuzusehen wie sich die Qualität der schulischen Bildung in Berlin durch eine mangelhafte Ausstattung der Schulen verschlechtert. Gute Schulbildung ist der Schlüssel für Integration und Arbeit.
Von 2015 bis April 2021 waren wir vom zuständigen Finanzamt als ein gemeinnütziger Verein anerkannt. Mit einer Satzungsänderung hat der Verein im April 2021 die Eigenschaft einer politischen Partei übernommen, weshalb wir die Gemeinnützigkeit aufgeben mussten.
 

Diese Webseite dokumentiert die Tätigkeit von Bildet Berlin! in den Jahren 2012 bis 2020. Aktuelle Informationen finden Sie unter http://bildet-berlin.de .

 

Aktionen

 

„Wir haben 1.300 € draufgelegt“ - Senatorin Scheeres in der Abendschau

Bildungssenatorin Scheeres stellte sich am 13.01.2013 den kritischen Fragen der Abendschau zum Thema Lehrermangel. In diesem Interview sagt sie: „Wir haben ja 2009 1.300 € draufgelegt, so dass angestellte junge Lehrer fast so viel verdienen wie verbeamtete Lehrer.“

Man beachte: die Rede ist von jungen angestellten Lehrer/innen - aus gutem Grund: Das zweifelslos zunächst attraktive Einstiegsgehalt ist zugleich das Endgehalt. Die 1.300 € werden genau ein halbes Jahr lang gezahlt, danach beträgt die Zulage zwei Jahre lang noch 1.000 €, dann drei Jahre lang 850 €, und schließlich vier Jahre lang knapp 500 €.
Nach 10 Jahren ist Schluß mit der Zulage und die dann nicht mehr ganz so jungen angestellten Lehrkräfte werden ihren verbeamteten Kollegen 30 Jahre lang beim Wachsen ihrer Gehälter in weiteren 5 Besoldungsstufen zusehen, sodass sie am Ende trotz der Zulage über 100.000 € netto weniger verdient haben werden. Die Aussage Scheeres', angestellte Lehrer verdienen fast so viel wie verbeamtete Lehrer, gilt eben nur solange diese jung sind - ein nur allzu einfach zu durchschauendes Lockangebot, dass angestellte Lehrkräfte genau so lange in der Stadt halten soll bis es für eine Verbeamtung anderswo zu spät ist!

Sie glauben, der Vergleich mit Beamten in Berlin ist ein historisches Problem, das sich mit der Zeit „herauswachsen“ wird? Das ist nicht der Fall, denn der Senat sorgt mit zunehmenden neuen Verbeamtungen für eine Fortsetzung des Problems. Auch die halbherzige Einschränkung, verbeamtete Lehrkräfte erst nach 5 Jahren zu übernehmen, wird daran nichts ändern, außer dass es noch schwieriger werden wird, engagierte Lehrkräfte für die Berliner Schule zu gewinnen.

Darüber hinaus ist die Sicherheit, die Frau Scheeres angestellten Lehrkräften bezüglich der Zulage verspricht, eine reine Absichtserklärung und eben kein Rechtsanspruch, wie es eine tariflich vereinbarte Zulage wäre, die der Senat angestellten Lehrkräften bislang verweigert (siehe dazu die Absage des Finanzsenators zur Aufforderung der GEW zu Tarifgesprächen vom 7.12.2012). Nach wie vor kann es sich der Senat jederzeit anders überlegen - das hat mit dem Aushandeln von Gehältern in Tarifverhandlungen wie für angestellte Arbeitnehmer/innen üblich nichts zu tun!

In der Rubrik Informationen stellen wir ausführliche Berechnungen und einen Info-Flyer zur Vorweggewährung der Erfahrungsstufe 5 bereit.

erstellt am 13.01.2013, letzte Aktualisierung am 25.01.2013
 
Aktionen