Faire Behandlung angestellter Lehrerinnen und Lehrer Voraussetzung zur Sicherung der Schulqualität in Berlin! Bildet Berlin! kritisiert die politisch gewollte Situation und Behandlung angestellter Lehrerinnen und Lehrer in Berlin:
- Ungerechte Bezahlung
- Missachtung der Mitbestimmungsrechte angestellter Arbeitnehmer/-innen
- Die Ungleichbehandlung Angestellter gefährdet die Ausstattung der Berliner Schule mit qualifizierten Lehrer/-innen
Begründung der Kritik:
- Die massiv ungerechte Bezahlung hemmt die so notwendige Motivation von Lehrkräften!
Angestellte verdienen tariflich gesichert für die gleiche Arbeit netto ca. 14% weniger als verbeamtete Berliner Kollegen – in 40 Dienstjahren sind das über 150.000€.
- Die Missachtung der Mitbestimmungsrechte angestellter Arbeitnehmer/-innen hemmt die so notwendige Motivation von Lehrkräften!
Angestellte Lehrkräfte besitzen in Berlin prinzipiell alle Pflichten der Beamten, grundlegende Rechte angestellter Arbeitnehmer/-innen werden aber verwehrt. Sie sind damit „Beamte light“. Dieses undemokratische Vorgehen missachtet grundlegende Mitbestimmungsrechte angestellter Arbeitnehmer/-innen:
- Eine derzeit in Gutsherrenart vom Senat außertariflich gewährte Zulage verringert die Einkommensdifferenz zwar auf ca. 9%, …
- gleicht den Einkommensunterschied aber nicht einmal ansatzweise aus (es bleiben in 40 Dienstjahren eine Differenz von über 100.000€),
- lässt keinerlei Einkommensentwicklung zu und
- die Ankündigung, die Zulage bis Ende 2017 zu zahlen, bleibt eine bloße willkürliche Absichtserklärung.
Nach wie vor besteht kein verlässlicher Rechtsanspruch – angestellten Lehrkräften droht jährlich eine Lohnkürzung.
- Arbeitszeit und Eingruppierung in Entgeltgruppen werden vom Senat unter Missachtung grundlegender Arbeitnehmerrechte – mit Verweis auf Regelungen für Beamte – einseitig festgelegt.
Ein konkretes Beispiel ist die Absicht des Senats, die Arbeitszeitkonten (AZK) ohne Ausgleich zu streichen. Dies kommt einer Arbeitszeiterhöhung gleich, die ohne Mitbestimmung durchgesetzt wird.
- Die Ungleichbehandlung Angestellter gefährdet die Ausstattung der Berliner Schule mit qualifizierten Lehrer/-innen!
- Berlin hat bundesweit die ältesten Lehrer/-innen (55% sind über 50 Jahre alt) und damit einen besonders großen Einstellungsbedarf.
- In den kommenden Jahren werden jährlich Einstellungen im Umfang von bis zu 1500 vollen Stellen erforderlich sein.
- Derzeit wird ein nicht unerheblicher Teil des Unterrichts von ca. 700 Vertretungslehrer/-innen (PKB-Kräften) erteilt, von denen über 300 nicht einmal über das erste Staatsexamen verfügen.
- Ein zunehmender Teil des Unterrichts wird von Quereinsteigern ohne pädagogische Ausbildung erteilt, deren Nachqualifizierung oft erst mit Verzögerung und unter extremer Belastung der Teilnehmer/innen erfolgt.
Bildet Berlin! fordert eine faire Behandlung angestellter Lehrerinnen und Lehrer zur Sicherung der Schulqualität in Berlin:
- Es muss eine tarifrechtlich gesicherte Zulage für angestellte Lehrkräfte geben, die die Unterschiede im Einkommen zwischen Angestellten und Beamten ausgleicht!
- Fragen zur Eingruppierung und Arbeitszeit sind unter Berücksichtigung der grundlegenden Mitbestimmungsrechte angestellter Arbeitnehmer/-innen zu regeln!
- Einstellungen in den Schuldienst dürfen nur mit voller Lehrbefähigung vorgenommen werden! Die Schulen benötigen eine Ausstattung mit Lehrkräften von 110%!
→ Diese Forderungen als PDF herunterladen
| erstellt am 28.01.2013, letzte Aktualisierung am 11.06.2017 |
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