Bildet Berlin! ist ein eingetragener Verein, dessen Mitglieder und Unterstützer:innen es leid sind, tatenlos zuzusehen wie sich die Qualität der schulischen Bildung in Berlin durch eine mangelhafte Ausstattung der Schulen verschlechtert. Gute Schulbildung ist der Schlüssel für Integration und Arbeit.
Von 2015 bis April 2021 waren wir vom zuständigen Finanzamt als ein gemeinnütziger Verein anerkannt. Mit einer Satzungsänderung hat der Verein im April 2021 die Eigenschaft einer politischen Partei übernommen, weshalb wir die Gemeinnützigkeit aufgeben mussten.
 

Diese Webseite dokumentiert die Tätigkeit von Bildet Berlin! in den Jahren 2012 bis 2020. Aktuelle Informationen finden Sie unter http://bildet-berlin.de .

 

Aktionen

 

Schulleiterin steht schlechter da als ihre Jungelehrer/innen - ein Lehrstück aus NRW

Der WDR berichtet anlässlich der aktuellen Tarifverhandlungen zum TV-L von einem Fall in NRW, wo eine Schulleiterin schlechter da steht als an der von ihr geleiteten Schule tätigen Junglehrer/innen:



In Nordrhein-Westfalen tritt unter anderem die Schutzgemeinschaft angestellter Lehrerinnen und Lehrer in NRW e.V. (SchaLL-NRW) an, um den Interessen angestellter Lehrer/innen Gehör zu verschaffen.

erstellt am 19.02.2013, letzte Aktualisierung am 21.05.2013

 

Debatte zu den Arbeitszeitkonten im Parlament

Anlässlich eines von der bildungspolitischen Sprecherin der Linken Regina Kittler eingebrachten Antrags zur vollständigen Kompensation der geplanten Streichung der Arbeitszeitkonten für Lehrkräfte in Berlin diskutierte am 31. Januar 2013 das Berliner Abgeordnetenhaus die Thematik der Arbeitszeitkonten. Die einzelnen Redebeiträge zur Debatte können auf der Webseite des RBB angesehen werden. Einen kurzen Bericht und Interviews mit den bildungspolitischen Sprechern mehrerer Parteien gab es in der RBB-Sendung Heute im Parlament [ab der 19. Minute].

Bereits am 17. Januar mussten sich Bildungssenatorin und Finanzsenator im Rahmen der spontanen Fragestunde den kritischen Fragen von Regina Kittler und dem bildungspolitischen Sprecher der Piraten Martin Delius stellen (siehe Protokoll der Plenarsitzung, S. 2289 und 2292 oder Video des RBB [3. Video, 11'45" und 25'15"]).


erstellt am 09.02.2013, letzte Aktualisierung am 12.02.2013

 

Was fordert die GEW?

Uns erreichen immer wieder Fragen, was denn die GEW nun genau im Rahmen der Tarifverhandlungen für die angestellten Lehrkräfte fordert. Zuweilen wird auch behauptet, die GEW fordere lediglich dies oder das. In solchen Situationen ist es wohl immer am besten, die Betroffenen selbst zu Wort kommen zu lassen. Auf seiner Webseite stellt der Berliner Landesverband der GEW die aktuellen Forderungen deutlich klar:

„In der Tarifauseinandersetzung zum TV-L fordern wir:
  • 6,5 % mehr Gehalt
  • keine Verschlechterung beim Anspruch auf den Erholungsurlaub
  • eine tarifliche Entgeltordnung für angestellte Lehrkräfte
    (für die anderen Beschäftigtengruppen im TV-L gibt es bereits seit dem 1. Januar 2012 einen Eingruppierungstarifvertrag = Entgeltordnung).

Darüber hinaus stellen wir an das Land Berlin folgende Forderungen für angestellte Lehrkräfte:

  • gleiches Einkommen von angestellten und verbeamteten Lehrkräften
  • Arbeitsentlastung für junge und für ältere Lehrkräfte.“
Quelle: GEW Landesverband Berlin, http://gew-berlin.de/25047.htm, Zugriff am 02.02.2013
Anmerkung vom 15.02.2013: Die Webseite wurde inzwischen von der GEW verändert. Weil dort nun explizit der Streikaufruf im Rahmen der bundesweiten TV-L-Verhandlungen verkündet wird, sind nunmehr allein die Forderungen auf Bundesebene dargestellt. Unseres Wissens nach werden aber die Forderungen an das Land Berlin unabhängig von den Verhandlungen auf Bundesebene aufrecht erhalten.


erstellt am 02.02.2013, letzte Aktualisierung am 15.02.2013

 

Eine heiße Woche für die Bildungsverwaltung

Gleich zu Beginn des neuen Jahres musste die Senatsbildungsverwaltung trotz Rückkehr des Winters eine heiße Woche erleben:
  • Sonntag, den 13.01. stellte sich Senatorin Scheeres den kritischen Fragen der Abendschau zum Thema Lehrermangel, wich dabei jedoch vielen Fragen aus und bezog sich auf Einzelfälle anstatt belastbare Zahlen zu nennen.  Wir haben dazu eine kritische Stellungnahme verfasst.
  • Am Dienstag, den 15.01. stellte Bildet Berlin! im Abgeordnetenhaus seine Ansichten dem bildungspolitischen Sprecher Ilkin Özisik vor, der sich mit unseren Forderungen solidarisierte. Spontan nutzten wir im Anschluss die Gelegenheit, den zur Fraktionssitzung eilenden Mitgliedern der SPD-Fraktion eine Schultüte mit Informationen zur Situation angestellter Lehrkräfte in Berlin zu überreichenNun kann keiner mehr sagen, er hätte nicht um die Situation angestellter Lehrkräfte gewusst!
  • Ebenfalls am Dienstag, den 15.01. rief Bildet Berlin! unter dem Motto „Die Begehrten und der Müll!“ zu einem eindrucksvollen szenischen Protest auf dem Potsdamer Platz auf, dem sich hunderte angestellte Lehrkräfte anschlossen. Es sollte nun allen klar sein, dass sich angestellte Lehrer/innen in Berlin mit einer gönnerhaften, auf die ersten 10 Dienstjahre beschränkten und jährlich wiederrufbaren Zulage nicht zufrieden geben!
  • Am Mittwoch, den 16.01. und Donnerstag, den 17.01. beteiligen sich über 100 Schulen an weiteren Warnstreiks. Auf der Webseite der GEW BERLIN gibt es Berichte vom Streik. Bildet Berlin! begrüßt den Streikaufruf der GEW aus vollem Herzen: Nur wenn wir streiken werden unsere Forderungen ernst genommen: Am 24.01. fand ein erstes Sondierungsgespräch der GEW mit der Senatsfinanzverwaltung statt, das im Februar fortgesetzt werden soll.
  • Am Donnerstag musste die Bildungssenatorin auf Anfrage von Regina Kittler (Die Linke) den Umgang mit angestellten Lehrkräften in Berlin vor dem Abgeordnetenhaus rechtfertigen (siehe Protokoll der Plenarsitzung, S. 2289). Senatorin Scheeres bezieht sich in ihrer Antwort explizit auf Bildet Berlin!
    Der Finanzsenator musste auf Anfrage von Martin Delius (Priaten) erklären, was es nun mit der Gewährung der Erfahrungsstufe 5 auf sich hat (siehe Protokoll der Plenarsitzung, S. 2292). Nußbaums Aussage „Wir machen hier für die jungen Lehrer mehr als der Rest der Republik." klingt wie Hohn in unseren Ohren: Außer Sachsen verbeamten alle anderen Bundesländer junge Lehrer/innen und gewähren so ein Nettoeinkommen, das 10 bis 20% höher als das angestellter Lehrkräfte in Berlin liegt!

erstellt am 14.01.2013, letzte Aktualisierung am 01.02.2013

 

„Die Begehrten und der Müll!“ - ein szenischer Protest mit hunderten mitwirkenden angestellten Lehrkräften



 

 

 


Hunderte angestellte Lehrkräfte von über 150 Schulen fühlen sich vom Senat im Vergleich zu den von Berlin weiterhin aus anderen Bundesländern übernommenen jungen verbeamteten Kollegen ungerecht behandelt und schlossen sich dem Aufruf von Bildet Berlin! an, diesem Protest in Form einer ironisch überspitzten szenischen Aufführung am Potsdamer Platz Ausdruck zu verleihen und sich so auf die etwas andere Art zu empören. Sie fragen sich zum Beispiel:

erstellt am 15.01.2013, letzte Aktualisierung am 22.12.2018

 

Bittere Wahrheiten süß verpackt: Info-Tütchen von Bildet Berlin! für die Abgeordneten

Am 15.01.2013 hatte der bildungspolitische Sprecher der SPD Ilkin Özisik eine Delegation von etwa 30 Aktivisten der Initiative für Schulqualität Bildet Berlin! zu einem Gespräch ins Abgeordnetenhaus eingeladen, um die Situation der schulischen Bildung in Berlin zu diskutieren. Bei dieser Gelegenheit solidarisierte sich Özisik mit den Forderungen der Initiative nach einer fairen und vor allem den Grundsätzen des Tarifrechts entsprechenden Bezahlung angestellter Lehrkräfte in Berlin, um mit einem attraktiven Angebot engagierte Lehrkräfte dauerhaft für unsere Stadt zu gewinnen.

Nur kurz nach Ende des Gesprächs begann die Sitzung der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Wir ließen uns diese Gelegenheit nicht nehmen und verteilten vor dem Sitzungssaal an alle Mitglieder der Fraktion kleine Schultüten, die neben Süßigkeiten als Stärkung für die Sitzung auch unsere Forderungen enthielten.
 
Nun kann keiner mehr sagen, er hätte von unserer Sorge um die Qualität der schulischen Bildung in Berlin aufgrund von Lehrermangel nichts gewusst!

erstellt am 25.01.2013, letzte Aktualisierung am 26.01.2013

 

Erneuter Warnstreik an über 100 Berliner Schulen

 

Angestellte Lehrkräfte von weit über 100 Schulen beteiligen sich wie hier an der 12. Schule (Gymnasium) in Mitte am 16. und 17.01.2013 an einem Warnstreik beteiligt. Die GEW hat auf ihrer Webseite Fotos der Streikenden von verschiedenen Schulen veröffentlicht sowie Stellungnahmen, in denen die Streikenden ihre Beteiligung begründen. Sehr ermutigend!

Bildet Berlin! befürwortet den erneuten Streikaufruf der GEW. Nur durch Arbeitskampfmaßnahmen können wir als Angestellte eine Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen erreichen.

 
Der Senat hat Angestellte gewollt - nun hat er sie bekommen. Die angestellten Lehrkräfte werden immer mehr und der Berliner Senat wird ihre Arbeitsbedingungen zukünftig mit ihnen tarifrechtlich verhandeln müssen!

erstellt am 16.01.2013, letzte Aktualisierung am 25.01.2013

 

„Wir haben 1.300 € draufgelegt“ - Senatorin Scheeres in der Abendschau

Bildungssenatorin Scheeres stellte sich am 13.01.2013 den kritischen Fragen der Abendschau zum Thema Lehrermangel. In diesem Interview sagt sie: „Wir haben ja 2009 1.300 € draufgelegt, so dass angestellte junge Lehrer fast so viel verdienen wie verbeamtete Lehrer.“

Man beachte: die Rede ist von jungen angestellten Lehrer/innen - aus gutem Grund: Das zweifelslos zunächst attraktive Einstiegsgehalt ist zugleich das Endgehalt. Die 1.300 € werden genau ein halbes Jahr lang gezahlt, danach beträgt die Zulage zwei Jahre lang noch 1.000 €, dann drei Jahre lang 850 €, und schließlich vier Jahre lang knapp 500 €.
Nach 10 Jahren ist Schluß mit der Zulage und die dann nicht mehr ganz so jungen angestellten Lehrkräfte werden ihren verbeamteten Kollegen 30 Jahre lang beim Wachsen ihrer Gehälter in weiteren 5 Besoldungsstufen zusehen, sodass sie am Ende trotz der Zulage über 100.000 € netto weniger verdient haben werden. Die Aussage Scheeres', angestellte Lehrer verdienen fast so viel wie verbeamtete Lehrer, gilt eben nur solange diese jung sind - ein nur allzu einfach zu durchschauendes Lockangebot, dass angestellte Lehrkräfte genau so lange in der Stadt halten soll bis es für eine Verbeamtung anderswo zu spät ist!


erstellt am 13.01.2013, letzte Aktualisierung am 25.01.2013

 

Absichtserklärung über Zahlung der Stufe 5 nichts als ein billiger Taschenspielertrick!

Der Tagesspiegel meldet, dass die derzeit außertariflich gewährte Zulage – die den angestellten Lehrkräften Berlins seit 2009 die sofortige Eingruppierung in die Erfahrungsstufe 5 (E5) beschert – bis Ende 2017 gesichert ist [1]. „Bildet Berlin!“ empört diese bloße Absichtserklärung, denn nach wie vor handelt es sich um eine reine Absichtserklärung – es besteht kein verlässlicher Rechtsanspruch!

Darüber hinaus handelt es sich bei der Zulage um einen nur allzu einfach zu durchschauenden politischen Taschenspielertrick: Man will junge Lehrkräfte ruhig halten und mit einem hohen Anfangsgehalt locken, um sie dann in Gutsherrenart wie einen Beamten zu behandeln! Trotz der Zulage verdienen angestellte Lehrkräfte für die gleiche Arbeit in 40 Dienstjahren über 100.000€ netto weniger als ihre verbeamteten Kollegen. Nebenbei stellt der Senat Beamte aus anderen Bundes-ländern ein, zu denen beträgt die Differenz über 160.000 € - skandalös und kein Grund zum Jubeln!

erstellt am 10.01.2013, letzte Aktualisierung am 10.01.2013

 

Vergleichbares Nettoeinkommen für angestellte und beamtete Lehrkräfte ist mit geltendem Tarifvertrag machbar - Tun Sie es, Herr Nußbaum!

"Zur regionalen Differenzierung, zur Deckung des Personalbedarfs, zur Bindung von qualifizierten Fachkräften [...] kann Beschäftigten abweichend von der tarifvertraglichen Einstufung ein bis zu zwei Stufen höheres Entgelt ganz oder teilweise vorweg gewährt werden. Beschäftigte mit einem Entgelt der Endstufe können bis zu 20 v.H. der Stufe 2 zusätzlich erhalten." - das sagt der geltende Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) in §16 (5) zum Thema Zulagen [1]. In unseren Berechnungen zum Vergleich des Nettoeinkommens einer kinderlosen, ledigen Gymnasiallehrkraft haben wir ein Modell berechnet, das solche Vorweggewährung von Erfahrungsstufen und die Gewährung von Zulagen für die in Berlin geltende Entgelttabelle modelliert [2]. Und siehe da: Ein vergleichbares Nettoeinkommen für angestellte und beamtete Lehrkräfte ist mit dem geltendem Tarifvertrag machbar.

  
... weiter

erstellt am 20.11.2012, letzte Aktualisierung am 06.01.2013

 

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